London barrierefrei

Bild: rowan / photocase.com
Bild: rowan / photocase.com

Oft bekommen wir E-Mails, in denen gefragt wird, ob man denn mit dem deutschen Schwerbehindertenausweis in London Ermässigungen bekommt.

Die Antwort ist „Nein, aber…“.

Um es vorweg zu sagen, die Briten kennen keine Behindertenausweise. Sie haben selber keinen und wissen daher auch meist nicht, was das ist. Sie können Ihren Schwerbehindertenausweis also gut und gerne zu Hause lassen – den blauen Parkausweis natürlich nicht, wenn Sie hier mit dem Auto fahren und parken möchten.

Öffentliche Verkehrsmittel

In öffentlichen Verkehrsmitteln erhalten behinderte Besucher keine Ermässigung. Auch für die Begleitperson muss voll bezahlen. Einzige Ausnahme: Rollstuhlfahrer und blinde Menschen mit Blindenführhunden im Führgeschirr müssen in Londons Bussen nichts zahlen. Blinde Menschen ohne Hund müssen eine Fahrkarte vorweisen. Wer in London lebt, bekommt einen „Freedom Pass„, vergleichbar mit der Wertmarke in Deutschland.

Kulturelle Einrichtungen

Bei vielen Museen, Kinos, Theatern etc. bekommen behinderte Menschen einen ermässigten Eintritt (disabled discount). Einfach nachfragen. Einen Anspruch haben Sie darauf aber nicht. Wer eine sichtbare Behinderung hat, bekommt diese Ermässigung sicher einfacher als jemand mit einer nicht offensichtlichen Behinderung. Am besten ist es, geduldig zu erklären, dass man eine Behinderung hat.

Kostenlose Begleitperson

Das Gleiche gilt für den freien Eintritt einer Begleitperson (oft „carer“ genannt). Wer im Rollstuhl sitzt oder blind ist, wird kaum Schwierigkeiten haben, eine Freikarte für die Begleitperson zu bekommen, wenn das die Preisregelungen vorsehen. Menschen mit weniger offensichtlichen Behinderungen könnten hingegen manchmal Schwierigkeiten haben, diese Karten zu bekommen. Aber auch hier gilt, geduldig zu erklären, warum man eine Begleitperson braucht. Auf den deutschen Schwerbehindertenausweis zu verweisen, wird Ihnen wenig bringen, denn dieser ist hier, wie gesagt, unbekannt.