London barrierefrei

Barrierefrei unterwegs in London

Big Ben bei Nacht mit Lichtern von Autos

Anreise mit dem Flugzeug

Heathrow Airport

Heathrow ist der größte Fluhafen in Großbritannien. Das macht sich leider auch bei den Entfernungen bemerkbar. Der Weg zum Gate ist in Heathrow oft sehr weit. Wenn Sie also keine langen Distanzen zu Fuß zurücklegen können, sollten Sie bei der Airline Assistenz anmelden, wenn Sie nach Heathrow fliegen.

Am schnellsten kommt man vom Flughafen Heathrow mit dem Heathrow Express nach Paddington (15 Minuten). Erheblich billiger ist es aber mit der Elizabeth Line. Die braucht aber etwa doppelt so lange. Außerdem fährt die U-Bahn nach Heathrow, allerdings braucht diese noch länger.

Alle Stationen in Heathrow sind barrierefrei. Sowohl der Einstieg in den Heathrow Express als auch in die Elizabeth Line ist stufenlos (es gibt eine kleine Schwelle).

Abfluggate in Heathrow, grosse Fensterscheiben, dahinter ein British Airways-Flugzeug

London City Airport

Der Flughafen liegt im Osten der Stadt ist mit Abstand der Zentralste von allen Londoner Flughäfen. Er ist ans DLR-Netz (Docklands Light Railway) angebunden. Alle DLR-Stationen sind barrierefrei. 

In London City starten und landen vor allem kleinere Maschinen (Embraer 190 etc.). Es gibt aber auch für diese unterdessen mehrere Ambulifts, so dass das Borden über die Treppe auch bei kleineren Maschinen entfällt.

London City Airport hat im Vergleich zu den anderen Flughäfen relativ kurze Wege.

Gatwick Airport

Der Flughafen südlich von London ist gut mit dem Zug zu erreichen. Neben dem preislich recht teuren Gatwick Express fahren auch normale Züge nach London Victoria, East Croydon, London Bridge und St Pancras. 

Die Züge haben alle eine Stufe am Eingang, so dass man eine Rampe benötigt um einzusteigen. Der Flughafenbahnhof ist ständig besetzt, so dass es kein Problem ist, Assistenz zu bekommen. Einfach einen Mitarbeiter ansprechen. Die Assistenz muss man nicht vorher anmelden. Die Fahrt nach London Victoria dauert etwa 45 Minuten.
Vorfeld von Stansted Airport

Stansted Airport

 Stansted ist der viertgrößte Flughafen des Landes (Stand 2022). Der Flughafen hat ebenfalls einen eigenen Flughafenbahnhof, so dass es kein Problem ist, mit dem Zug nach London zu fahren.
 

Die Fahrt nach Liverpool Street dauert etwa 50 Minuten. Die Züge sind mit automatischen Rampen ausgestattet und sind ebenerdig. Sowohl der Flughafenbahnhof als auch Liverpool Street Station sind ständig mit Personal besetzt.

Luton Airport

Flüge nach Luton sind zwar oft preiswert, aber der Flughafen ist relativ weit entfernt von London. Um vom Terminal zum Bahnhof zu kommen, muss man den DART-Zug benutzen. Dieser ist barrierefrei. Wenn Sie einen blauen Parkausweis haben, können Sie den DART-Zug kostenlos nutzen. Sie müssen sich aber vorher auf der Seite des DART dafür anmelden und dann ein kostenloses Tickets online erwerben.

Vom DART-Zug müssen Sie dann in einen Thameslink-Zug umsteigen. Dafür brauchen Sie ein weiteres Ticket. Dieser Zug bringt Sie in etwa 40 Minuten nach St Pancras, etwas länger dauert es nach London Bridge und andere Stationen. 

Thameslink-Züge haben eine Stufe. Wenn Sie Rollstuhlfahrer sind, müssen Sie also das Bahnhofspersonal bitten, eine Rampe an den Zug zu legen. 

 

Innenansicht Bahnhof St Pancras

Anreise mit dem Zug

Von Brüssel, Amsterdam und Paris fährt der Eurostar. Das ist eine gute Alternative für alle, die nicht fliegen möchte. 

Für Rollstuhlfahrer und deren Begleitung gibt es erhebliche Rabatte beim Eurostar. Von Köln aus fahren direkte Züge nach Brüssel, wo man problemlos umsteigen kann. Der Eurostar hat meist zwei Rollstuhlplätze, die man online buchen kann.

Der Eurostar hält in London am Bahnhof St Pancras. Dort fahren viele U-Bahnlinien. Wenn Sie in den Osten der Stadt möchten, könnte es sich lohnen mit dem Zug nach Stratford zu fahren.

 In London unterwegs

Transport for London hat umfangreiches Kartenmaterial und Informationen zur Barrierefreiheit.

Die wichtigste Karte ist die Karte mit stufenlosen Stationen. Sie ist etwas kompliziert, aber bildet sehr gut ab, wie das Netz stufenlos genutzt werden kann. Es lohnt sich vor der Abreise, sich etwas mit der Karte vertraut zu machen.

Es gibt Karten in Großdruck, mit verschiedenen Kontrasten und eine Karte mit barrierefreien Toiletten. Nicht alle Karten gibt es auch gedruckt, aber alle online. Fragen Sie am besten in einer der größeren Stationen, wenn Sie eine gedruckte Version haben möchten.

Ganz wichtig ist: Stationen, die auf der regulären Karte mit einem weißen Rollstuhlfahrer-Symbol gekennzeichnet sind, haben eine große Stufe in die Bahn, aber zum Bahnsteig kommt man stufenlos. Auf der Step-free tube map sind zudem Stationen eingezeichnet, an denen man Rampen nutzen kann, um in den Zug zu kommen. Dafür müssen Sie sich an die Mitarbeiter wenden. Die Assistenz muss nicht angemeldet werden, sondern ist spontan möglich.

Stationen, die ein blaues Rollstuhlfahrer-Symbol haben, haben einen ebenerdigen Einstieg in die Bahn. Der Osten Londons ist erheblich barrierefreier als der Westen.

Seit Eröffnung der Elizabeth Line haben sich die Reisezeiten innerhalb Londons massiv verkürzt. Zudem hat sich die Barrierefreiheit enorm verbessert. Die Stationen in der Innenstadt Londons sind alle barrierefrei und die Züge sind ebenerdig.

Alle Stationen der Docklands Light Railway (DLR) sind barrierefrei und haben einen fast ebenerdigen Einstieg. Zu fast allen Stationen fahren auch Busse. Allerdings dauert die Fahrt mit dem Bus wegen des dichten Verkehrs oft ewig.

Busse

Alle Londoner Busse sind barrierefrei und haben Rampen, die automatisch ausfahren. Die meisten Rampen befinden sich an der hinteren Tür des Busses. Einfach dem Busfahrer ein Zeichen geben und er fährt sie aus. Rollstuhlfahrer zahlen in Londoner Bussen grundsätzlich nichts, egal ob Besucher oder Londoner. Das gilt nicht für alle anderen Verkehrsmittel wie Elizabeth Line, U-Bahn, DLR oder Overground. Eine Begleitperson ist in London in öffentlichen Verkehrsmittel nie frei.

Verbindungen suchen

Auf der Webseite von Transport for London kann man sich barrierefreie Verbindungen raussuchen lassen. Das geht auch telefonisch unter (+44) 343 222 1234. Auch Apps sind bei der Planung sehr hilfreich.

Wer sich aktuell über defekte Fahrstühle informieren möchte, dem hilft die Webseite Updownlondon.com oder der dazugehörige Twitterfeed. Ist ein Lift an einer Station defekt und gibt es keine direkte Alternative per Bus, zahlt Transport for London ein von ihnen gebuchtes Taxi. Einfach beim Stationsmanager melden.

Die U-Bahn (Tube)

Londons U-Bahnsystem ist nur bedingt barrierefrei. London hat 272 U-Bahn-Stationen, davon sind derzeit 92 stufenlos per Rampe oder Lift zugänglich. Seit den Olympischen Spielen gibt es an manchen Stationen so genannte „Platform Humps„, also Bahnsteigerhöhungen, z.B. in Green Park Station, Earl’s Court (Piccadilly Line) und Brixton. Wer sich in London mit der Bahn bewegt, sollte unbedingt die Beschilderung und Hinweisschilder für Rollstuhlfahrer an den Stationen dazu beachten. Ausführliche Informationen gibt es zudem den „Step-free tube guide„, der leider nicht ganz einfach zu verstehen ist, aber es lohnt sich durchaus, sich ein bisschen damit zu befassen und ihn dabei zu haben, wenn man nicht irgendwo stranden möchte.

Manuelle Boarding Rampen

An manchen Stationen gibt es manuelle Rampen, die an den Zug angelegt werden können. Einfach einen Mitarbeiter an der Startstation ansprechen, auch wenn man die Rampen nur an der Zielstation braucht. Die funken die Kollegen dann an, die dann mit der Rampe an der Endstation warten. Außerdem haben alle mit einem weißen Rollstuhl-Symbol gekennzeichneten Overground-Stationen Rampen.

Taxis

Alle London-Taxis („Black cabs“ genannt) sind barrierefrei. Das heißt, sie haben Rampen, die angelegt oder ausgeklappt werden können. Die Türen kann man aushängen, so dass sich die Türöffnung vergrößert. Alle Taxis haben zudem eine Trittstufe, um den Einstieg für gehbehinderte Menschen zu erleichtern. Manche Taxis haben einen drehbaren Sitz.

Taxifahrern droht Lizenzentzug und/oder ein Bußgeld, wenn sie einen wegen eines Assistenzhundes oder aufgrund der Behinderung nicht mitnehmen wollen. 

London hat derzeit zwei Taxi-Apps, mit denen man einfach und schnell ein Taxi rufen kann: Free Now und Gett. Wenn Sie diese Affiliate-Links nutzen, bekommen sie bis zu £15 Guthaben gutgeschrieben.

 

Taxi in Farben des Union Jack
Stau im Regen

Mit dem Auto nach London

Wer seinen Londonaufenthalt nicht im Auto verbringen möchte, sollte davon absehen, mit dem Auto in die Innenstadt zu fahren. Es staut immer und überall. 

Wenn Sie mit dem Auto nach London gekommen sind, stellen Sie es irgendwo am Stadtrand ab und fahren Sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Sie werden eine Menge Zeit sparen.

London hat furchtbar komplizierte Parkregeln für behinderte Menschen, die von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich sind. Es ist dringend empfohlen, sich zu vergewissern, in welcher Gemeinde man sich gerade befindet (z.B. Westminster, Islington, Camden etc.) und nachzulesen, welche Regelungen für Parkausweisinhaber gelten. Auf den meisten Straßenschildern steht auch der Gemeindename.

Es gibt vor allem in der Innenstadt einen starken Mangel an Behindertenparkplätzen.